Welches ist das richtige Hobby für mein Kind?

In meinem Beitrag wieviel Hobby braucht mein Kind bin ich ja schon der Frage nachgegangen, wieviel Hobby gut für meine zwei Mädels ist.

Aber was ist denn das oder die richtigen Hobbys?

Den Kindern genau zu hören

Kinder können sich schnell für eine Sache begeistern. Das war und ist auch bei meinen zwei Kindern so.

Wenn meine kleine Tochter hört, dass eine Freundin von ihr zum reiten geht, möchte sie das auch.

Oder als meine große Tochter erfahren hat, das eine Schulfreundin von ihr regelmäßig zur Garde geht, wäre sie am liebsten auch sofort dort hingegangen.

Da hilft nur genaues und richtiges zuhören. Und miteinander sprechen.

Als das Thema mit der Garde bei uns zu Hause aufkam, habe ich ihr erklärt, dass sie dann nicht mehr in den Winterurlaub fahren kann, denn in den Faschingsferien sind die meisten Gardeauftritte. Ebenso wie viele Auftritte der Garde am Wochenende sind.

Damit war dieses Thema dann auch schnell wieder vom Tisch. Ihre Wochenenden oder gar den Winterurlaub opfern wollte sie dann doch nicht. So wichtig war es ihr dann nicht.

Deswegen kann ich dir nur raten, höre deinen Kindern genau zu, wenn sie wieder mit einem Wunsch ankommen. Wollen sie das jeweilige Hobby vielleicht nur ausüben, weil es eine Freundin macht?

Austesten lassen

Meine Kinder dürfen jedes Hobby bis zu fünf Mal austesten, bevor sie sich festlegen, ob sie es wirklich weiter betreiben wollen. Oftmals wird dann aus der anfänglichen Euphorie Langeweile und Unlust.

Natürlich dürfen sie nicht zeitgleich mehrere Hobbys austesten. Das würde unseren Terminkalender sprengen und sie hätten so zu wenig Zeit zum Spielen oder sich mit Freunden zu treffen. Bei uns gilt die Regel: Nur wenn ein Hobby wegfällt oder eben ein Austesten vorbei ist, darf man sich dem nächsten Hobby zuwenden.

Die Masse an Angeboten aussieben

Heutzutage gibt es eine Unmenge an Angeboten. In unserer Gesellschaft ist die frühkindliche Bildung hochangesehen. Das beginnt bereits kurz nach der Geburt mit Babyschwimmen, Pekip-Kursen usw. Und von allen wird uns suggeriert, wie gut sie doch für unsere Kinder seien. Leider wird das nicht besser, je älter die Kinder werden. Auch dann herrscht noch eine Fülle an Angeboten und man bekommt fast wieder das Rabenmuttergefühl, wenn man sie nicht zu dem angesagten Kinderturnen anmeldet. Es wird einem das Gefühl vermittelt, man wolle sein Kind nicht fördern, was völliger Quatsch ist. Im freien Spiel lernen Kinder genauso viel, wenn nicht sogar mehr. Selbst Langeweile fördert die Kreativität. Deshalb darf man sich von den ganzen Angeboten nicht verrückt machen lassen.

Das Kind beobachten

Ich habe meine zwei Mädels ganz genau beobachtet. Hier merkt man schnell, woran die Kinder Spaß haben. Meine große Tochter ist bereits als sie ganz klein war leidenschaftlich gerne geklettert, wohingegen die Kleine das nicht so gern macht.

Wenn Musik an ist, tanzt meine kleine Tochter leidenschaftlich gerne. Die Große singt im Badezimmer.

Das Hobby der Kinder sollte ihren Neigungen entsprechen. Der Spaß sollte an oberster Stelle stehen.

Da bringt es auch nichts, wenn ich mir ein bestimmtes Hobby für sie wünsche. Wenn es nicht ihren Talenten und Neigungen entspricht werden sie schnell keinen Spaß mehr daran haben.

Mir haben diese Fragen geholfen: Was kann mein Kind gut? Womit beschäftigt sich mein Kind am liebsten?

Hobbys sind für die Entwicklung wichtig

Die Pädagogen sind sich einig, dass Hobbys spätestens ab dem Grundschulalter für die Entwicklung wichtig sind. Hobbys sind ein wichtiger Ausgleich zur Schule, Computer oder Fernsehschauen. Aber natürlich nicht so viel, dass Stress entsteht.

Musik fördert emotionale und kognitive Fähigkeiten. Sport und Bewegung sind gut für die Motorik.

Die Hobbys meiner Kinder

Jetzt fragst du dich wahrscheinlich schon: was haben ihre Kinder denn nun für Hobbys?

Meine beiden Kinder gehen beide in die Wasserwacht zum schwimmen.

Wasserwacht

Das ist daraus entstanden, das beide zwar halbwegs gut schwimmen konnten, aber ich alleine (mein bester Ehemann der Welt arbeitet viel) war oft völlig überfordert im Schwimmbad mit meinen zwei Mädels. Ich konnte gar nicht so schnell schauen, wie sie in unterschiedliche Richtungen unterwegs waren. Es hat mir keinen Spaß gemacht und war für mich der pure Stress.

Dennoch wollte ich, dass sie das schwimmen festigen und so wirklich sichere Schwimmer werden.

Auf einen Tipp von einer anderen Mama habe ich sie dann in der Wasserwacht angemeldet. Eigentlich dachte ich nur, solange bis sie ganz sicher schwimmen können. Mittlerweile sind sie seit drei Jahren dabei und haben Spaß dabei. Sie sind nicht nur sehr gute Schwimmer, sondern können auch in Notsituationen erste Hilfe leisten und holen.

Wie lange sie noch bei der Wasserwacht sein werden, weiß ich nicht. Das Ganze ist ein Verein und kostet nur einen geringen Jahresbeitrag. 

Ballett

Meine kleine Tochter geht einmal die Woche ins Ballett. Auch wenn ich es selbst nicht glauben kann, weil sie zu Hause immer eher nur „rumkasperlt“ und mir auch nie etwas vom Ballett zeigt, scheint sie hier laut der Lehrerin eine Begabung zu haben.

Für mich ist es wichtig, das sie gerne dort hingeht und Spaß hat. Natürlich muss man auch hier darauf achten, eine gute Ballettschule zu finden. Denn gerade Ballett im Wachstum ist auch nicht gerade ungefährlich. Deswegen bin ich auch gerne bereit ein paar Kilometer weiter zu fahren, wenn es dafür ein gutes Ballettstudio ist.

Taekwondo

Meine große Tochter geht ins Taekwondo. Für sie wäre Ballett nichts gewesen. Sie durfte es auch damals ausprobieren, aber sie hat selbst gemerkt, das so grazile Bewegungen für sie nichts sind.

Außerdem finde ich es gut, das Jede noch ein eigenes Hobby hat. Exklusiv sozusagen. Etwas, was die Schwester nicht kann.

Als meine große Tochter in der zweiten Klasse Probleme mit einem Mitschüler hatte, der sie regelrecht drangsaliert hat, sind wir auf Taekwondo gekommen. Meine Tochter ist recht klein und zierlich, womit sie leider dem „Opfer-Typus“ entspricht. Zudem kam hinzu, dass sie sehr sensibel ist und sich die Sache damals sehr zu Herzen genommen hat.

Im Taekwondo lernt sie, aus der typischen Opferrolle zu entfliehen, sich zu wehren, sich zu konzentrieren, einem Streit aus dem Weg zu gehen und es stärkt ungemein ihr Selbstwertgefühl.

Interessanterweise gab es seit dem sie ins Taekwondo geht keinen gravierenden Vorfall mehr.

Das Gute an unserer Taekwondoschule ist, dass sie an drei Tagen die Woche hin gehen könnte. Das macht sie natürlich nicht. Aber dadurch sind wird zeitlich sehr flexibel. Falls jetzt freitags ein Kindergeburtstag ist, geht sie eben mittwochs ins Taekwondo.

Durchhaltevermögen

Auch bei meinen Kindern kam es schon vor, dass sie nicht zu ihrem Hobby gehen wollten. Das Wetter war gerade so schön oder sie waren gerade so vertieft in ein Spiel.

Als bei uns eine kleine Diskussion entbrannt war, habe ich ihnen erklärt, dass das Hobby ihnen gut tut und das sie danach weiter spielen könnten. Im ersten Moment habe ich überlegt, ob ich damit richtig handle. Dennoch ist es mir aber auch wichtig, dass sie lernen, wenn man sich für etwas entschieden hat, sollte man es auch „durchziehen“.

Als sie danach lächelnd rauskamen und mir erklärt haben, dass es ihnen gerade so viel Spaß gemacht hat, wusste ich, das meine Entscheidung richtig war.

Hier wird es mit Sicherheit auch viele unterschiedliche Meinungen geben, für mich persönlich ist es der richtige Weg meinen zwei Mädels ein gewisses Maß an Durchhaltevermögen zu lehren.

Ich hoffe es hilft ihnen später einmal, nicht immer gleich aufzugeben oder auch zu verstehen, dass man manchmal vielleicht keine Lust auf etwas hat, es aber dennoch getan werden muss.

Ob es bei diesen Hobbys meiner Kinder bleibt kann ich nicht sagen. Aktuell fahren wir ganz gut damit, dass sie jeweils zwei sportliche Betätigungen haben. Meine Mädels waren schon immer sehr bewegungsfreudig.

Vielleicht wechseln sie später auch nochmal ihre Hobbys.

Übrigens habe ich selbst weder Ballett, noch Taekwondo gemacht und ich bin auch nicht zur Wasserwacht gegangen. Leider gibt es genug Eltern, die ihren Kindern ihre „eigenen“ Hobbys ausführen lassen ohne darauf zu achten, ob es das passende für das jeweilige Kind ist.

Wie ist das bei Dir? Hat Dein Kind ein Hobby und wenn ja, welches?

 

 

 

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