Ich liebe den Herbst und ich schnitze auch gerne mit meinen zwei Mädels Kürbisse, zumindest dachte ich das.
Doch ganz ehrlich, nach dem gefühlt einhundertsten geschnitzten Kürbis mag ich nicht mehr.
Unsere bisherigen Kürbisschnitzerfahrungen
Anfangs sind sie auch noch immer voller Eifer dabei, doch spätestens, wenn der Kürbis zu einem Viertel ausgehöhlt ist, stehe ich alleine da und darf den restlichen Kürbis fertig aushöhlen. Versteht sich, dass ich bei zwei Mädels zwei Kürbisse aushöhlen darf.
Zum Anzeichnen ihres Motive tauchen sie dann wieder auf, hier beginnt meistens bei uns die nächste Diskussion, da sie sich immer sehr filigrane Motive zum Schnitzen aussuchen und ich zum hundertsten Mal versuche zu erklären, warum so filigrane Motive schwer zum Schnitzen sind.
Dann beginnt das Schnitzen: ständig hetze ich von einem zum anderen Kind, helfe hier und dann wieder dort. Langsam bilden sich Schweißperlen auf meiner Stirn. Natürlich immer in „Hab-acht-Stellung“, damit sich keines der Kinder einen Finger abschneidet.
Auch hier dann wieder das gleiche Spiel, nach kurzer Zeit ist es ihnen zu anstrengend (so eine Kürbisschale ist ja auch nicht gerade dünn) und sie sind leicht frustriert, da ihre ach so filigranen Motive nun nicht mehr so filigran aussehen.
Und so stehe ich wieder alleine da. Mit Kürbisfäden im Gesicht, glitschigen Händen, Kürbisfleisch und Kernen auf dem Boden, Tisch und Stühlen verteilt und komme mir vor, als ob direkt neben mir eine Kürbisbombe explodiert wäre.
Zusätzlich liegen vor mir zwei völlig verunstaltete Kürbisse, die kaum noch als solche zu erkennen sind.
Um meinen Mädels dennoch eine Freude zu machen, setze ich mich dann abends, wenn die zwei im Bett sind hin und schnitze ihre filigranen Motive fertig, oft nicht ohne den ein oder anderen blutenden Finger.
Außerdem kann ich nach einer gewissen Zeit einfach keine Kürbissuppe, Kürbiskuchen, Kürbischips oder Kürbis in jeder Art und Weise mehr essen.
Dieses Jahr habe ich beschlossen, das gemeinsame Erlebnis „Kürbischnitzen“ unserem tollen Opa zu überlassen. Vielleicht bin ich ja nächstes Jahr wieder dabei, mal schauen…
Kürbisse bemalen
Deswegen bin ich auf die Idee gekommen, die Kürbisse zu bemalen.
Nach unseren bisherigen Schnitzerfahrungen, oder gerade deswegen, bin ich kein großer Fan mehr von der Farbe Orange.
So habe ich mir kurzer Hand mal wieder den Sprühlack geschnappt und Zierkürbisse, als die Kinder unterwegs waren, weiß lackiert (bitte immer draußen machen). Jetzt ist mein Problem mit der Farbe Orange gelöst, außerdem lässt es sich auf weißem Untergrund viel besser malen, als auf orange. Die Farben kommen deutlicher hervor und leuchten besser.
Meinen Tisch habe ich zur Sicherheit dann doch mit Zeitungspapier ausgelegt. Jetzt hat jedes Kind einen Stift in die Hand gedrückt bekommen und die Zwei haben losgelegt und Muster auf die Kürbisse gemalt.
Ich konnte in der Zwischenzeit sogar das Abendessen kochen, ganz ohne Kürbis.
Damit es noch etwas bunter wird, haben sie die Kürbisse noch mit den Resten aus unseren Pearl Pens verschönert. Natürlich würde hier auch Acryfarbe oder Fingerfarbe gehen. Auch bunte Eddings eignen sich wunderbar, je nachdem, wie alt die Kinder sind.
Wenn man mag, kann man anschließend die bemalten Kürbisse auch noch bekleben, mit Straßsteinen oder ähnlichem.
Meine kleine Tochter hat passend zu Halloween ein Spinnennetz mit Spinnen auf ihren Kürbis gemalt.
Wir alle waren zufrieden, ich, weil Alles entspannt ablief, die Kinder, weil ihre filigranen Motive mit Malen deutlich besser umzusetzen waren und das Beste war, zum Schluss musste ich nur die Zeitung entfernen und die Stifte verräumen.
Kürbisse zu bemalen ist auch für kleinere Kinder deutlich einfacher, als zu schnitzen.
Vielleicht hast du jetzt ja auch Lust bekommen, den ein oder anderen Kürbis zu bemalen.
Über ein Bild von Euren bemalten Kürbissen würde ich mich freuen.
Bis bald
Deine Sabine