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In dem ersten Teil dieser kleinen Serie „Mein Kind und Whats App: Teil 1 – Grundlagen“ habe ich Dir erzählt, wie und auch warum ich meiner Tochter folgende Dinge erklärt habe:
- keine zu kurzen Antworten per Whats App
- Jede Nachricht benötigt auch eine Information
- Man muss nicht immer sofort antworten
- Kein Handy beim Essen
- Hausaufgaben besser ohne Handy
- Verwendung von Abkürzungen und Emojis nur beim Kennen derer Bedeutung
In diesem zweiten Teil wollte ich ursprünglich über das Verhalten in Whats App Gruppen berichten -aber aufgeschoben ist ja bekanntlich nicht aufgehoben.
Nun kam es aber leider, dass meine große Tochter kurz vor Halloween Bekanntschaft mit dem Phänomen „Momo“ auf Whats App gemacht hat.
Meine Tochter war wirklich geschockt und ich natürlich mit ihr. Es hat sie doch sehr verwirrt, und das obwohl wir bereits darüber gesprochen haben und wir bereits den Whats App Kurs zusammen gemacht haben.
Mehr zu dem Whats App Kurs erzähle ich dir am Ende des Beitrags.
Es ist eben doch etwas anderes in der Theorie über bestimmt Dinge zu sprechen und auf gewisse Gefahren hin zu weisen, als es dann „live“ zu erleben.
Deswegen plädiere ich an alle Eltern, unter anderem dieses Thema immer mal wieder anzusprechen.
Zum Glück hat meine Tochter mir sofort von besagter Nachricht erzählt und sie mir gezeigt.
Ich habe dann mit ihr noch einmal ausführlich darüber geredet, den jeweiligen Teil im Kurs wiederholt, die Nachricht gelöscht und auch die Mitschülerin, die die Nachricht von „Momo“ weitergeleitet hatte, kontaktiert.
Dennoch waren wir Beide verwirrt und meine Tochter fühlte sich unwohl, folgte mir überall hin und konnte nicht alleine einschlafen.
Und auch ihrer Mitschülerin ging es nicht besser, obwohl beide Mädchen wussten, dass es Quatsch ist.
Momo und Goofy
In der Nachricht von meiner Tochter schrieb der Geist eines Mädchens namens Momo, sie sei vor 3 Jahren verstorben. Man müsse die Nachricht an 15 Kontakte weiterleiten, andernfalls käme Momo um Mitternacht ins Zimmer ans Bett und es würden dem Kind und dessen Familie grausame Dinge passieren.
Die Figur „Momo“ tauchte das erste Mal 2018 per Whats App auf und leider nicht nur dort. Auch auf Youtube und in Onlinespielen ist sie schon aufgetaucht.
Das Prinzip von „Momo“ oder auch von „Gruselgoofy“ ist meist dasselbe. Zunächst soll der Empfänger einige harmlose Aufgaben erledigen, beginnend damit, die Nachricht an die eigenen Kontakte weiter zu leiten.
Oft bekommt man nach einiger Zeit weitere Nachrichten, bei denen man auf einen Link klicken soll.
Nach einigen harmlosen Aufgaben, werden diese allerdings immer gefährlicher. All diese Nachrichten sind mit Drohungen versehen, dass etwas Schlimmes passieren würde, wenn man die Aufgabe nicht erledigt.
Natürlich ist das alles Quatsch und das muss man den Kindern auch vermitteln. Man muss ihnen die Angst nehmen, dass etwas Schreckliches passiert.
Solche Nachrichten dürfen auf keinen Fall weiter geleitet werden!
Am besten ist es, wenn diese Nachrichten gelöscht werden und wenn die Kinder sich damit sofort an einen Erwachsenen wenden.
Whats App Challenges
Ähnlich verhält es sich mit den Whats App Challenges.
Auch diese werden innerhalb von Whats App weiter geleitet und auch hier soll man eine Aufgabe erledigen. Meistens soll man von der Erledigung der Aufgabe noch ein Video machen und dieses irgendwo hochladen, als Beweis, dass man sich getraut hat.
Bei diesen Whats App Challenges stehen zwar meist keine bösen Drohungen dabei, aber auch diese können unter Umständen sehr gefährlich sein.
Vielleicht erinnerst Du Dich selbst noch an die berühmte „Icebucket Challenge“, bei der es darum ging, dass man sich einen Eimer mit Eiswasser über den Kopf kippen soll.
Dies klingt zunächst erstmal lustig und war es wahrscheinlich auch für viele, aber wenn eine Person mitmacht, die Kreislaufprobleme hat -und dies womöglich selbst nicht mal weiß- kann es auch hier gefährlich werden.
In beiden Fällen, sowohl bei „Momo und Gruselgoofy“, als auch bei „Whats App Challenges“ gilt: lieber einmal zu viel mit den Kindern darüber reden und aufklären, als einmal zu wenig!