„Indien, was?“ war meine erste Frage, als meine Tochter, mittlerweile im besten Alter von 8 Jahren, mit ihrem Geburtstagsmotto ankam.
Ich habe dir ja schon berichtet, dass bei uns die Kindergeburtstage zu Hause statt finden und dass meine zwei Mädels sich jedesmal ein Partymotto überlegen.
Nachdem nun letztes Jahr bei meiner Großen eine Modeparty auf dem Plan stand, wollte sie dieses Mal eine Indienparty.
Ich muss dazu sagen, dass wir eigentlich mit Indien nichts am Hut haben.
Weder waren wir bereits in Indien, noch haben wir in naher Zukunft vor, nach Indien in den Urlaub zu fahren. Auch in der Schule war Indien bis jetzt noch kein Thema. Umso erstaunter war ich natürlich, als sie mit diesem Wunsch ankam.
Bis heute weiß ich noch nicht genau, wie sie auf diese Idee gekommen ist. Meine Vermutung ist, dass eine Freundin von ihr vielleicht etwas über Indien gesagt hat oder dort im Urlaub war.
Wenn ich gezielte Informationen aus meiner Tochter herausbekommen möchte, beiße ich da meistens auf Granit. In diesem Fall war es genauso, sie antwortete mir einfach immer nur „weil ich das eben möchte.“
Ich gestehe, ich habe sie noch versucht das ein oder andere Mal von diesem Motto weg zu bekommen und sich ein anderes Thema, ein für mich besser vorstellbares, zu wählen.
Aber sie blieb hart.
Also hoffte ich insgeheim, dass einfach an ihrem Geburtstag Schnee liegen würde.
Das ist immer unser Plan A, da meine beiden Mädels ja im Januar Geburtstag haben, würde sich hier eine Schlittenfahrt perfekt anbieten.
Es kam wie es kommen musste und wie es schon ein paar Jahre lang kommt, an dem Geburtstag liegt natürlich kein Schnee.
Die Einladungskarten und Give away Tütchen
Nach kurzem überlegen haben wir uns dazu entschlossen, eine Einladungskarte zu basteln, auf der das Taj Mahal zu sehen ist. Das Wahrzeichen Indiens. Das sollten zumindest die meisten Eltern kennen. Der Text auf der Einladungskarte war ebenfalls entsprechend gewählt:
„Lasst uns gemeinsam am….. um…..in …… den Zauber Indiens entdecken.“
Meine große Tochter schnitt fleißig die kopierten Bilder aus und klebte sie auf ihre Einladungskarten und verzierte diese noch wunderschön mit Glitzer und vielen Schnörkeln.
Als Give away Tütchen haben wir diesmal Brotzeittüten aus Papier genommen. Diese wurden von meinen zwei Mädels mit einem indischen Elefanten im Mandalastil schön bunt verziert.
Für die Elefanten hatte ich zuvor eine Vorlage aus dem Internet ausgedruckt und die zwei konnten diese dann bemalen, ausschneiden und auf die Tüten kleben.
Die Tüten habe ich anschließend noch mit Süßigkeiten gefüllt. Natürlich ganz gerecht, so dass in jeder Tüte auch dasselbe drin war.
Der Kuchen
Natürlich musste nun noch ein Kuchen für die Party vorbereitet werden. Ich habe einen Schokoladenkuchen gebacken, diesen innen ausgehöhlt und mit Smarties gefüllt.
In dem letzten Beitrag zur Modeparty hatte ich ja schon erzählt, dass ich ein großer Fan von Fondant geworden bin. Damit kann man wirklich alles zaubern. So machte ich diesmal eine weiße Fondantdecke über den Kuchen und färbte das restliche weiße Fondant mit Lebensmittelfarbe bunt ein. Wobei ich hierzu sagen muss, dass das schon eine ganz schöne Sauerei war. Das nächste mal bin ich schlauer und nehme gleich buntes Fondant. Daraus machten wir dann gemeinsam einen Regenbogen. Und verzierten den Rest des Kuchens mit bunten Oblatenblüten.
Da Indien ein sehr farbenfrohes Land ist, dachte ich, es passt am besten zu diesem Thema. Außerdem ist mit schlichtweg nichts anderes eingefallen.
Das Wichtigste aber war, das meine große Tochter hellauf begeistert war und jedem erzählte, dass wir gemeinsam den schönsten Kuchen überhaupt gemacht hatten. Diese Begeisterung entschädigte mich auch wieder für die riesige Sauerei mit den Lebensmittelfarben.
Flaschendrehen, Bollywood und Sari
Nachdem die Gäste alle anwesend waren, wurde als erstes, wie jedes Jahr unser „Geschenke- Flaschendrehen“ gespielt. Dabei dreht meine Große die Flasche und immer das Kind, auf welches die Flasche zeigt darf ihr Geschenk überreichen.
Diesmal waren die Geschenke sehr unspektakulär, da sich meine Tochter ausdrücklich nur Toys`R´us Gutscheinkarten gewünscht hatte, da sie sich etwas spezielles kaufen wollte. Ich selbst fand das zwar nicht so toll, aber das ist ein anderes Thema.
Anschließend wurde in Rekordgeschwindigkeit der Kuchen verdrückt. Mir war bis dahin nicht klar, in welch kurzer Zeit zehn Kinder (acht Gäste und meine zwei Mädels) einen gesamten Kuchen essen können. Ich habe das einfach mal als Kompliment genommen, denn entweder war mein Kuchen so lecker, oder alle waren so ausgehungert. Also gehe ich jetzt mal von Ersterem aus.
Bereits vor der Party hatte ich jede Menge große Tücher zusammengesucht. Daraus kreierten sich die Kinder dann Saris. Natürlich durfte der Punkt auf der Stirn nicht fehlen und dann wurde zu bester Bollywoodmusik Stopptanz getanzt.
Die Kinder hatten einen Riesenspaß.
Ich hingegen kann nun erstmal für den Rest des Jahres keine Bollywoodmusik mehr hören.
Hinduismus, die heilige Kuh und Curry
Bei uns hat es sich so eingebürgert, dass wir auf jeder Geburtstagsfeier eine kleine Bastelaktion machen, die die Gäste dann mit nach Hause nehmen dürfen. Dafür habe ich den Kindern, nachdem sie sich ja bei dem Bollywoodtanz ausgetobt hatten, etwas über den Hinduismus erzählt und darüber, dass Kühe in Indien heilige Tiere sind. Als ich ihnen noch erzählte, dass es dort sogar Altenheime für Kühe gibt, wurden die Kinderaugen sehr groß. Natürlich hätte man hier durchaus sehr viel über den Hinduismus erzählen können, aber es war ja schließlich eine Geburtstagsfeier, so habe ich mich kurz gehalten. Nachdem die Kinder nun wussten, dass Kühe in Indien heilig sind, haben wir gemeinsam heilige Kühe auf kleine Leinwände gemalt.
Dazu hatte ich mir auch aus dem Internet eine Vorlage rausgesucht und diese dann auf die Leinwand abgepaust.
Ich habe die Kinder mit Filzstiften malen lassen. Das ging tatsächlich wunderbar. Sie durften ihre Leinwände noch mit Glitzer verzieren, was besonders bei Mädchen immer gut ankommt.
Ich bin wirklich erstaunt, was für tolle Kunstwerke dabei entstanden sind.
Außerdem hat so mein bester Ehemann der Welt ebenso eine kleine Einführung in den Hinduismus bekommen, nachdem er ganz stolz einen Budda für die Tischdeko gekauft hatte.
Übrigens hatte wir als Tischdeko eine schöne bunte Decke, die reichlich mit Pailletten bestreut wurde.
Als Abendessen habe ich ein klassischen Hähnchencurry mit Reis gekocht. Das Hähnchencurry konnte ich super vorbereiten und schob es dann nur in den Backofen.
Zur großen Freude der Kinder haben wir das Essen in kleinen Schüsseln am Boden gegessen.
Die Zeit verging so wie im Flug und nach dem Abendessen wurden die Gastkinder auch schon abgeholt.
Als meine große Tochter abends dann im Bett war, meinte sie freudestrahlend zu mir, dass sei die beste Geburtstagsfeier ihres Lebens gewesen.
Da wusste ich, dass es genau so wie es war, gut war.
Übrigens wollte meine kleine Tochter sofort die gleiche Geburtstagsfeier veranstalten. Sie hat ja nur eine Woche danach Geburtstag.
Ich konnte sie dann doch noch dazu überreden, an ihrer ursprünglich geplanten Piratenparty fest zu halten.
Wie die ablief erzähle ich Euch ein anderes Mal.
Feiern Eure Kinder auch Mottopartys und wenn ja, welche?
Schreibt mir doch in den Kommentaren, vielleicht hat ja der ein oder andere von Euch eine Inspiration für meine Mädels und mich?
Eure Sabine
[…] Das war ja letztes Jahr eine kleine Herausforderung für mich, mit unserer Indienparty. […]