Diese Frage ist pauschal nicht zu beantworten. Hier muss jede Familie für sich selbst entscheiden.
Ich bin nach der Entwicklung meiner Tochter gegangen. Und natürlich nach meinem berühmten Bauchgefühl.
Meine große Tochter ist mittlerweile im besten Alter von 10 Jahren und hat erst seit kurzem, genau genommen, seit der Coronakrise ein Handy.
Ich finde einfach, dass sie davor noch nicht „reif“ genug war, damit verantwortungsvoll umzugehen. Und selbst jetzt mit ihren 10 Jahren sehe ich es noch sehr skeptisch.
Deswegen wird bei uns zu Hause zur Zeit viel über das Thema „Umgang mit dem Handy“ gesprochen. Bei einigen Dingen wie „Persönlichkeitsrecht Dritter“ hätte sie mich vor zwei Jahren noch nicht richtig verstanden.
Auch bei ihr in der Klasse war sie mit Eine der letzten, die ein Handy bekommen haben. Und das ist tatsächlich nicht nur nach ihrer Aussage so, sondern es war schlichtweg die Realität.
Die meisten Kinder aus ihrer Klasse hatten bereits ab der dritten Klasse ein Smartphone.
Uns war klar, dass auch bei uns der Zeitpunkt kommen wird, spätestens, wenn sie auf die weiterführende Schule geht, in die „große“ Stadt.
Wir leben im Zeitalter der Digitalisierung und mir ist klar, dass heut zu Tage Handys nicht mehr weg zu denken sind.
Bereits vor Schulwechsel
Dank Corona war es nun schon ein paar Monate eher soweit, da wir ihr einfach die Möglichkeit geben wollten, mit ihren Freundinnen und Freunden Kontakt zu halten.
Wobei ich sagen muss, dass dies in unserer Situation der beste Zeitpunkt war und ich es später wahrscheinlich bei meiner kleiner Tochter genauso handhaben werde. Ein paar Monate eher, nicht direkt zum Schulwechsel.
Denn, wie du dir vorstellen kannst, ist das erste eigene Smartphone am Anfang erstmal etwas ganz Besonders und wird ausgiebig angewendet.
So konnte sie es schon reichlich anwenden, bevor sie an die neue Schule kam. Dadurch war sie dann in der Zeit während des Schulwechsels nicht mehr so sehr auf ihr Handy fixiert und kann nun in Ruhe in der neuen Schule ankommen. Wir hatten außerdem so die Möglichkeit ihr alles in Ruhe zu erklären. Bevor sie damit im Alltag unterwegs ist.
Tipp: das erste eigene Handy nicht am Schuljahresanfang, besser bereits in den großen Ferien, damit ausgiebig getestet und erklärt werden kann.
Zuerst mit Mamas Handy
Auch bevor meine Tochter ihr eigenes Smartphone bekommen hat, durfte sie auf meinem Handy Whats App mit ihren Freunden benutzen. So hatte ich einen ganz guten Einblick, was in diesen Gruppen so los war und konnte bereits vieles mit ihr besprechen.
Zugegeben, manchmal war ich auch recht genervt von den ganzen, für mich völlig sinnfreien Nachrichten, die da so täglich eintrudelten. Und manchmal war ich auch wirklich geschockt, wie die Kinder per Whats App miteinander umgehen. Das hatte ich dann aber wenigstens mitbekommen und konnte es so gleich mit meiner Tochter in Ruhe besprechen und ihr ein paar „dos and dont`s“ mit auf dem Weg geben.
Handyzeit begrenzen
Dies ist ein großer Diskussionspunkt unter den Eltern. Meine Tochter hat ihre Handyzeit begrenzt.
Einfach aus dem Grund, dass ich möchte, dass sie noch genügend „frei“ spielt, ohne ständig auf ihr Handy zu schauen. Bei uns funktioniert das ganz gut. Wir haben alle Handys vom berühmten Apfel und hier kann man die Zeiten ganz einfach festlegen. Das Kind kann jederzeit nach mehr Handyzeit anfragen. Die gewähre ich ihr auch, wenn es gerade passt. Das bedeutet, dass, wenn sie Besuch hat oder gerade selbst zu Besuch ist, bekommt sie keine Handyzeit extra gewährt. Wenn sie aber abends noch etwas auf ihrer Lernapp „Anton“ machen möchte, bekommt sie die Zeit von mir zusätzlich. Wenn man kein Gerät von Apple verwendet, gibt es hierfür ganz tolle Apps, wie z.B Family Link, bei denen man die Handyzeit einstellen kann. Auch bei diesem Thema muss jeder individuell für sich und sein Kind schauen. Wenn das Kind bereits sehr verantwortungsvoll mit der Medienzeit umgehen kann, ist es vielleicht nicht nötig eine zeitliche Begrenzung einzurichten.
Einstellungen auf dem Handy
Gerade wenn Besuchskinder zu uns kommen und diese dann wiederum ihre Handys dabei haben, reagiere ich manchmal etwas schroff, wenn ich sehe, dass die Kinder nur aufs Handy schauen, anstatt miteinander zu spielen. Deswegen fordere ich auch andere Kinder dazu auf, wenn es zu viel wird, das Handy auf die Seite zu legen. Ich habe auch schon mitbekommen, wie ein Besuchskind meiner Tochter einen Inhalt auf einer Internetseite zeigen wollte, der für mich doch sehr fragwürdig war.
Deswegen sind bei meiner Tochter alle Inhalte in ihrem Handy so eingestellt, dass sie wirklich nur das sehen kann, was auch für ihr Alter entspricht. Auch diese Einstellung war nicht sehr schwer vorzunehmen und ich hoffe doch, dass sich einige Eltern in Zukunft etwas genauer damit auseinandersetzen, wie man was einstellen kann.
Natürlich lebe ich in keiner Illusionswelt und mache mir auch nix vor: Ich bin mir durchaus im Klaren, dass der Tag kommen wird, an dem meine Kinder sämtliche Einstellungen von mir umgehen können. Aber bis dahin sind sie vielleicht schon etwas reifer.
Umgang will gelernt sein
Nachdem meine Tochter zunächst mein Handy für Whats App benutzen durfte und ich doch sehr geschockt war, was in diesen Whats App Gruppen unter den Kindern so vor sich geht, habe ich viel mit ihr den Umgang und die Verhaltensweisen auf Messengerdiensten besprochen.
Es hat auch nicht gereicht, das Ganze einmal zu besprechen. Da es doch sehr umfangreich ist, wird es bei uns zu Hause immer mal wieder besprochen.
Dazu habe ich mir die Dinge, die mir bereits aufgefallen sind, notiert und gehe sie nach und nach mit meinen Kindern durch. Hierbei ist meine kleine Tochter auch schon anwesend, damit sie es auch gleich hört. Manche Sachen, wie z.B. das Versenden von Daten musste ich auch bereits schon öfters besprechen.
Deswegen wird es auch hier auf dem Blog in naher Zukunft immer mal wieder einen Beitrag geben rund um das Thema „Mein Kind und Whats App“.
Trotzallem möchte ich aber das Handy auf keinen Fall „verteufeln“. Es ist ein wunderbares Medium um miteinander in Kontakt zu bleiben oder auch um etwas zu recherchieren.
Mit einem Handy kann man auch ganz wunderbar und spielerisch lernen.
Ich brauche nur an mich selbst denken und daran, wie oft ich täglich mein Handy nutze – nicht zum telefonieren;-)
Aber Kinder sollten den Umgang mit dem Smartphone erklärt bekommen, damit sie sicher und verantwortungsvoll damit handeln.
Vielleicht fällt dir ja auch schon spontan etwas zu diesem Thema ein? Dann schreib mir doch einfach.
Was ist deine größte Angst, wenn du an den Umgang von deinem Kind mit Whats App denkst?
[…] meinem Beitrag „Ab wann ist es sinnvoll, dass das Kind ein Handy hat?“ habe ich dir ja schon erzählt, dass meine große Tochter seit letztem Sommer ein Handy […]