Kindersprüche
und ihre Logik sind einfach fabelhaft.
Ich selbst habe immer ein Notizheft in meiner Tasche, naja, wenn ich es nicht gerade verlegt habe. Eigentlich habe ich mir das angewöhnt, da mich manchmal, und das passiert mir leider meistens wenn ich unterwegs bin, Ideen oder Gedanken förmlich anspringen. Das kann einfach nur ein schöner Gedanke sein, eine Bastelidee oder manchmal auch etwas, was ich auf gar keinen Fall vergessen darf zu erledigen. Wenn ich es mir dann nicht sofort irgendwo notieren kann, verschwindet dieser Gedanke wieder irgendwo tief in meinen Gehirnwindungen.
So war es leider auch häufig, wenn ich mit meinen Kindern unterwegs war.
Notieren
Meine zwei Töchter im besten Alter von fünf und sieben Jahren gaben ab und zu Sprüche von sich, in ihrer ganz eigenen Kinderlogik, dass ich teilweise schon Tränen gelacht habe. Leider geraten diese dann einfach zu schnell in Vergessenheit.
Seitdem ich mir diese Gegebenheiten jetzt immer gleich aufschreibe, dafür habe ich extra einige Seiten in meinem Notizheft, kann ich mich jederzeit wieder daran erinnern und muss häufig schmunzeln, wenn ich es mir im nach hinein durchlese.
Manchmal stoße ich durch Zufall wieder auf diese netten Sprüche, aber manchmal schlage ich diese paar Seiten auch ganz bewusst auf und lese sie nach. Dann ist mein Tag immer gleich ein bisschen schöner, egal wie stressig es gerade ist.
Ich rate dir, schreibe dir diese schönen Gedanken und Sprüche deiner Kinder auf, damit du sie nicht vergisst.
Einige der Sprüche will ich dir nicht vorenthalten
Bei einem Spaziergang durch die Nachbarortschaft kamen wir an einer Baustelle vorbei. Die Kinder beobachteten fasziniert den Bagger, der die Reste des Hauses, das einmal die Eisdiele war wegschippte. Aus dem Brustton der Überzeugung sagte meine kleine Tochter, damals noch vier Jahre alt „ Jetzt müssen die das Haus wegmachen, weil ihnen das Eis ausgegangen ist.“ Nachdem ich mich erstmal kaputt gelacht habe und anschließend vorsichtig nachgefragt habe, wie sie darauf kommt, kam noch die Antwort „Ja, wenn die kein Eis mehr haben, weil alles aufgegessen wurde, dann brauchen die doch auch das Haus nicht mehr.“ Als ich sie daraufhin fragte, was denn ist, wenn sie neues Eis hätten, meinte sie „Neues Eis- Neues Haus“. Natürlich wollte ich erklären, dass das Eis bestimmt nichts mit dem Abriss des Hauses zu tun hat, aber sie ließ sich nicht beirren. Ich glaube, sie denkt auch heute noch, dass das Haus abgerissen wurde, weil das gesamte Eis aufgegessen wurde.
Als ich meine Kinder im Sommer aufforderte, nicht barfuß zu laufen, sondern sich besser ihre Sandalen wieder anzuziehen (meine große Tochter war zwei Tage zuvor in eine Wespe gestiegen), bekam ich von meiner kleinen Tochter die Antwort „Mama, wenn ich meine Schuhe anziehe, dann tut es mir in der Seele weh.“ Im ersten Moment war ich so verdutzt, dass ich sie weiter barfuß laufen ließ. Am Abend, als sie dann ins Bett gingen, fragte ich nochmal nach, warum ihre Seele denn nachmittags weh getan habe. Sie grinste mich an, deutete auf eine Blase an ihrem Fuß und meinte „Auf meiner Seele habe ich doch eine Blase“. Erst da begriff ich, dass sie mit Seele ihre Ferse gemeint hatte.
Als ich letztens mit meinen Töchtern eine Diskussion bezüglich des Eis Essens im Auto führte, meinte ich zu meiner großen Tochter „Wenn du mal eine Mama bist, dann kannst du deinen Kindern erlauben, ein großes Eis im Auto zu essen. Dann bin ich die Oma deiner Kinder und werde nichts dagegen sagen.“ Plötzlich fing sie an zu weinen. Aber sie weinte nicht, weil sie kein Eis im Auto essen durfte. Nein, sie weinte bitterlich und ließ sich kaum von mir beruhigen, bis sie mir endlich antwortete „Ich will nicht, dass du die Oma von meinen Kindern wirst. Ich will, dass du für immer meine Mama bleibst.“ Das anschließende Gespräch, in dem ich ihr versuchte zu erklären, dass ich immer, mein Leben lang, ihre Mama bleiben werde und trotzdem die Oma ihrer Kinder sein kann, dauerte sehr lange.
Vor einiger Zeit hatte ich mit den Kindern einen Ausflug in den Wald gemacht. Mit dabei war eine Freundin von meiner großen Tochter. Nachdem Ausflug meinte diese zu mir „Das war gar kein Wald. Da standen einfach nur ganz viele Bäume rum.“ Erstmal musste ich so lachen, bis ich verstand, dass sie mit Wald Nadelbäume meinte und wir waren eben in einem Laubbaumwald gewesen.
Bei einer kleinen Radtour mit meiner kleinen Tochter hatten wir auf einmal starken Gegenwind. Ihre Augen fingen zu Tränen an. Da ich mir aber unsicher war, ob sie nun weint, oder ob das nur von dem kurzen Gegenwind kam, fragte ich bei ihr nach. Als Antwort bekam ich „ich weine nicht Mama, da fallen nur einfach gerade die Tränen aus meinen Augen“.
Zurzeit ist eine ganz beliebte Frage meiner kleinen Tochter an mich, wenn ich mal wieder etwas ein bisschen ironisch sage (ich vergesse manchmal, dass sie den Unterschied noch nicht erkennt) „Mama, du sagst mir jetzt bestimmt wieder die unechte Wahrheit, oder?“.
Ich könnte noch ewig so weiter erzählen. Mittlerweile habe ich schon ein ganzes Sammelsurium von diesen tollen Kinderaussagen.
Diese kleinen Momente sind einfach so fabelhaft und so rein, dass ich sie mir gerne aufschreibe und immer wieder ab und zu mal durch lese.
Hast du auch ein paar tolle Aussagen deiner Kinder, die dich zum Lachen gebracht haben?