Halloween zu Coronazeiten

Kommendes Wochenende ist Halloween und meine zwei Mädels haben sich sehr darauf gefreut.

Da bei uns in Bayern Halloween immer auf die Herbstferien fällt, waren wir in den letzten Jahren meistens nicht zu Hause an Halloween.

Dieses Jahr sind wir zu Hause in den Herbstferien und somit auch an Halloween.

Jack O`Lantern und Reformationstag

Natürlich geht es den Kindern dabei nicht um den katholischen Ursprung oder die Hintergrundgeschichte rund um Jack O`Lantern. Ihnen geht es um das „von Tür zu Tür“ gehen und Süßigkeiten sammeln, auch um das Verkleiden. Besonders das Verkleiden hat es meiner kleinen Tochter angetan.

Ich selbst als Mutter kann von Halloween halten, was ich will und auf dem Reformationstag, der an diesem Tag ist, hinweisen, soviel ich möchte. Aber an Halloween komme ich nicht vorbei.

So wird es wohl in den meisten Familien sein.

Halloween zu Corona

Doch dieses Jahr ist es ein Halloween unter Coronabedingungen.

Hier gehen nun die Meinungen, ob man die Kinder „um die Häuser“ ziehen lassen kann oder nicht, weit auseinander. Einige meinen „wenn sie nach dem Klingeln an der Tür zurücktreten, ist ja der Mindestabstand eingehalten“.

Meine Meinung dazu ist ziemlich klar: Ich werde meine Kinder nicht „von Tür zu Tür“ gehen lassen.

Gerade erst diese Woche sprang bei uns die sogenannte Ampelstufe auf „dunkelrot“, was weitere Maßnahmen bedeutet. Ich persönlich finde es nicht angemessen, gerade in Zeiten von Kontaktbeschränkungen innerhalb eines Abends den Kontakt zu vielen verschiedenen Haushalten aufzusuchen, zumal es kein zwingend notwendiger Kontakt ist.

Als ich über das Thema nachgedacht habe, kam mir der Gedanke, ob ich mir Vorwürfe machen würde, wenn ich hinterher mitbekommen würde, dass unsere liebe, alte Nachbarin, die schräg gegenüber wohnt, Corona bekommt und vielleicht einen schweren Verlauf auf Grund ihres Alters hat. Die Antwort war: ja. Ich würde mir wahrscheinlich Vorwürfe machen und mich fragen, ob nicht meine Kinder den Virus eventuell von der Haustüre zuvor dort vorbei gebracht haben.

Lange Gesichter

Jetzt kannst du dir sicherlich vorstellen, wie lang die Gesichter meiner zwei Mädels waren, als ich ihnen mitgeteilt habe, dass es dieses Jahr nichts wird mit „von Tür zu Tür“ ziehen.

Die Halloweenparty, auf der wir eingeladen waren ist ebenfalls abgesagt, wegen der Kontaktbeschränkungen.

Gerade meine Große, jetzt im besten Alter von 10 Jahren, halbpubertär, war traurig. Scheinbar ist sie jetzt in dem Alter, wo es noch nicht peinlich ist, sich zu verkleiden und mit der kleineren Schwester los zu ziehen. Und genau in dem Alter, in dem man den Kleineren in der Truppe sagen kann, wo es lang geht.

Alternativprogramm

Deswegen haben wir uns ein Alternativprogramm ausgedacht für den Halloweenabend.

Sie können sich trotzdem Verkleiden und ich werde sie schaurig schminken (ich hoffe, ich bekomme das hin). Natürlich gibt es auch Halloweensüßigkeiten für die Zwei. Für andere Kinder, die vorbei kommen sollten, stellen wir eine Schüssel auf den Gehweg, so dass nicht geklingelt werden muss. Je nach Wetter werden wir Stockbrot am Lagerfeuer grillen und vielleicht ein bisschen ums Feuer tanzen, eben so, wie es bei richtigen Hexen Brauch ist.

Danach werden wir uns einen Film zusammen anschauen, in unserem Fall wird es „Spiderman“ sein, da sie den schon sehr lange sehen wollten. Dazu gibt es natürlich selbstgemachtes Popcorn.

Damit war unser Plan beschlossen.

Glückliche Kinder

Dreimal darfst du raten, wer es jetzt kaum noch erwarten kann, dass endlich Halloween ist und unser ganz besonderer Abend los geht? Richtig, meine zwei Kinder. Allein beim Kundgeben des neuen Alternativprogrammes haben ihre Augen geleuchtet.

Ich selbst dachte, dass ich etwas mehr Überredungskünste an den Tag legen muss, um sie zu überzeugen. Aber weit gefehlt. Das zeigt mir wieder, dass ich mit meiner Vermutung gar nicht so falsch gelegen habe. Es geht ihnen hauptsächlich um das Verkleiden, das Schminken, die Süßigkeiten und einen etwas anderen Abend zusammen zu verbringen.

Wenn all diese Dinge gegeben sind, ist das „von Tür zu Tür“ ziehen unwichtig. Oft sind es nur wir Eltern, die meinen, den Kindern würde dann etwas fehlen. Mit ein bisschen Kreativität und einer Planänderung bringt man die Kinderaugen wieder zum Leuchten.

Wie feiert ihr Halloween? Zieht ihr um die Häuser oder gibt es vielleicht auch ein Alternativprogramm?

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